Manuel Ruiz Vida

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Jenseits des Realen

Institut français und Kunsthalle Rostock zeigen
erste Werkschau von Manuel Ruiz Vida in Deutschland

Ab dem 10. Juni 2008 sind in der Kunsthalle Rostock Werke des französischen Malers Manuel Ruiz Vida zu sehen. Es ist die erste Personalausstellung, die dem Maler in Deutschland gewidmet ist. Die Schau entstand auf Initiative des Institut français de Rostock in enger Kooperation mit der Hansestadt Rostock. Manuel Ruiz Vida, geboren 1970, studierte und lebte elf Jahre in der nordfranzösischen Stadt Dünkirchen, der Partnerstadt der Hansestadt Rostock. Gezeigt werden rund 60 Arbeiten des Künstlers aus den vergangenen zehn Jahren, darunter auch mehrere Bilder, die nach einem Besuch des Malers in Rostock im Jahr 2005 entstanden. Manuel Ruiz Vida lässt sich von Industriearchitektur, verlassenen Gebäuden und Industriebrachen inspirieren. Seine oft großformatigen Bilder zeigen stark reduzierte Formen und Strukturen, aber auch Werkzeuge, Kanister, Eimer und Container. Die Bilder beeindrucken bereits durch ihre Beschaffenheit: grobe und klare Formen treffen auf dicke, in etlichen Lagen und oft mit dem Spachtel aufgetragene Farbflächen. Die Bilder von Manuel Ruiz Vida sind beeindruckende Denkmale einer fast verschwundenen Arbeitswelt.

Dunkerque/ Dünkirchen ist eine alte Industrie- und Hafenstadt. Manuel Ruiz Vida, 1970 als Kind spanischer Einwanderer geboren, fasziniert diese Welt derart, dass er sie zum Mittelpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung macht: „Werft, Lagerhallen, Silos und vom Zahn der Zeit, von den Angriffen der Elemente gezeichnete Bauwerke. Diese Landschaften inspirieren mich“, sagt der Künstler. „Aus diesen Bauwerken setzt sich die Umwelt farbiger Massen zusammen, aktive Materiefelder, die seit Jahren meine Aufmerksamkeit einfangen und nach und nach den gesamten malerischen Raum verschlungen haben.“ Die Bilder, die auf diese Weise entstehen, stellen stark und aufs Wesentliche reduzierte Formen und Strukturen dar, die vor meist einfarbigem Hintergrund mehr sind als die Erinnerungen an Bauwerke oder Werkzeuge.

Dass dem Franzosen nun eine erste große Werkschau in Deutschland gewidmet wird, ist Mireille Geloen, Direktorin des Institut français in Rostock zu verdanken. „Ich beobachte den Künstler seit Jahren“, sagt die Französin, die seit 2004 das Rostocker Institut leitet. „Ich halte Manuel Ruiz Vida für einen der herausragendsten Maler seiner Generation und möchte ihn auf diese Weise einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.“ Gemeinsam mit der Hansestadt Rostock, der Partnerstadt von Dünkirchen, organisierte sie die Schau in Rostocks größtem Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Ausgewählte Bilder sind auch in den Räumen des Institut français zu sehen. Bereits vier Mal wurden in den vergangenen Jahren Künstler aus Dünkirchen in Rostock ausgestellt.

Zu sehen sind etwa 60 Arbeiten des Künstlers. Dabei handelt es sich um winzige und ungemein filigrane Bilder, zumeist aber großformatige Darstellungen von Industriearchitektur, verlassenen Gebäuden, Speichern und Silos vor meist einfarbigen, perspektivlosen Hintergründen. Beeindruckend ist schon die Beschaffenheit der Bilder, in denen Manuel Ruiz Vida die Farbe auf Leinwand oder Linoleum in dicken Schichten malt oder spachtelt. Manuel Ruiz Vida reduziert die Vorlagen seiner Bilder zu Strukturen und erschafft ganze Serien, in denen er seine Motive variiert. Neben Gebäuden verwendet der Künstler auch Arbeitsgeräte als Motive – Eimer, Werkzeuge, Kanister –, die plastisch aus dem Malgrund hervortreten. Manuel Ruiz Vida weckt die Aufmerksamkeit der Betrachter für geometrische Formen und die Perspektive von Körpern. Dabei sind seine Bilder Monumente einer fast verschwundenen Arbeitswelt der großen Hafenstädte – unter anderem auch Rostocks. Der Künstler kam 2005 zu einem Besuch in die Hansestadt, wobei er Motive für mehrere Bilder sammelte, die nun auch in der Ausstellung zu sehen sind.

Eröffnung:
09.06.2008, 18.00 Uhr

Eintrittspreis:
frei

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